Leitlinien der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL)
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Bestandsentwicklung
Der Auftrag der UBL besteht in der bedarfsorientierten Literaturversorgung für Forschung, Lehre und Studium der Universität Leipzig.
Die Hochschulbibliothek beschafft, erschließt und verwaltet die für Lehre, Studium und Forschung erforderlichen Medien und macht sie im Rahmen der Bibliotheksordnung öffentlich zugänglich.
(§ 100 Abs 1 Hochschulgesetz des Freistaates Sachsen)
Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen (Magazinkapazität, Personal und Erwerbungsmittel) erfolgt die Bestandsentwicklung zielorientiert hinsichtlich ihres Literaturversorgungsauftrags. Sich wandelnde Rahmenbedingungen haben dabei unmittelbare Auswirkungen auf die Bestandsentwicklung.
- Durch den umfassenden Prozess der Digitalisierung in der Gesellschaft und die damit verbundene Digitalität der Rezeption und Produktion von wissenschaftlicher Literatur liegt ein wachsender Anteil des Bibliotheksbestands in digitaler Form vor.
- Unterschiedliche Lizenzierungs- und Vertragsmodelle ermöglichen auch zeitlich begrenzte Literaturzugänge und damit temporäre Formen der Bestandsbildung.
- Technologische Entwicklungen verändern zum einem Publikationsformen und -kulturen und erweitern so das Spektrum der über Bibliotheken zugänglich zu machenden wissenschaftlichen Ressourcen. Zum anderen haben sie Auswirkungen auf die Rezeptionsgewohnheiten der Zielgruppen.
Leitlinien
- Bestandsentwicklung an der UBL erfolgt bedarfsorientiert hinsichtlich der aktuellen Literaturversorgung für Forschung, Lehre und Studium. Die UBL besitzt keinen allgemeinen Sammlungsauftrag.Über diesen Literaturversorgungsauftrag hinaus übernimmt sie für ihre bedeutenden Sondersammlungen eine besondere Verantwortung, indem sie die Forschung zu diesen Sammlungen durch Literaturversorgung unterstützt und Sammlungsergänzungen ermöglicht.
Aus der Perspektive der Bedarfsorientierung ergibt sich die Präferenz für nutzergesteuerte Erwerbungsmodelle und die auf eine Nutzungserwartung hin orientierte Einarbeitung von Geschenken. Bedarfsorientierung impliziert zudem eine Bestandskonsolidierung, die auch eine systematische Aussonderung u. a. auf Grundlage von Nutzungszahlen umfasst, wobei dabei die fachspezifischen Rezeptionskulturen berücksichtigt werden. Ausgenommen von der Perspektive der Bedarfsorientierung im Sinne einer quantifizierbaren Nutzungserwartung ist die Bestandsentwicklung im Bereich der Historischen Sammlungen, der Sondermaterialien und regionalgeschichtlichen Literatur sowie der im Rahmen der Sondersammelgebiete und Fachinformationsdiensten erworbenen Literatur. - Die UBL präferiert in ihrer Erwerbung digitale Formate und unterstützt den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur.
Die Präferenz digitaler Formate spiegelt sich in der E-only-Strategie für Zeitschriftenerwerbung und E-preferred Strategie für Monografien wider. Die UBL gestaltet aktiv die Open-Access-Transformation mit, indem sie zum einen Gebühren, Verträge und Infrastrukturen für Open-Access-Monografien und -Zeitschriften finanziert und zum anderen bei der Produktion und Veröffentlichung von wissenschaftsgeleiteten Open-Access-Publikationsformaten unterstützt. Sie digitalisiert ihren historischen Altbestand und stellt die Digitalisate der Öffentlichkeit so uneingeschränkt wie möglich zur Nutzung zur Verfügung. - Der Katalog der UBL ist das zentrale Instrument der Bestandsentwicklung. Über diesen erfolgt die umfassende, komfortable und zielgruppenorientierte Zugänglichmachung und Zusammenführung des gesamten Bestandes der UBL. Neben dem Printbestand und den erworbenen elektronischen Ressourcen umfasst dieser auch Sondermaterialien der UBL sowie die für die Einrichtung relevanten frei verfügbaren Inhalte.
Aus der aus dem Literaturversorgungsauftrag abgeleiteten exponierten Position des Bibliothekskatalogs ergeben sich Anforderungen und Handlungsfelder im Bereich der fachlichen Auswahl der im Katalog nachgewiesenen Daten, der Datenqualität und der Usability und Funktionalität des Katalogs.
Stand: 14.06.2024