Wissenschaft verwickelt. Mumienbinden in der Universitätsbibliothek Leipzig
Mumienbinden mit hieratischen oder hieroglyphischen Beschriftungen gehörten zu den "beliebtesten" Objekten, die im 18. und 19. Jahrhundert im Antikenhandel erworben werden konnten. Sie fanden dadurch ihren Weg in zahlreiche europäische Sammlungen mit Aegyptiaca, so auch in die Papyrussammlung der Universitätsbibliothek Leipzig.
Erste Belege für schmale beschriftete Mumienbinden stammen aus dem späten 5. Jh. v. Chr. Sicher nachzuweisen sind sie von der 30. Dynastie an (um 380 v. Chr.) bis in die ausgehende Ptolemäerzeit (1. Jh. v. Chr.), womöglich sogar bis in die frühe Römerzeit (1. Jh. n. Chr.). Für die Mumienbinden wurde ausschließlich Leinen verwendet, wobei die Binden nicht als schmale Leinenstreifen gewebt worden sind, sondern von größeren Tüchern abgerissen wurden.
Die Kabinettausstellung in der Bibliotheca Albertina ist vom 11.01 bis zum 18.03.2018 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.

Mumienbinde des Chons-Thot, Ägypten (womöglich Theben?), spätes 4. bis 2. Jh. v. Chr. (P.Lips.Inv.3600)

Hieratische Mumienbinden der Aset-weret, Ägypten, 4. bis 1. Jh. v. Chr. (P.Lips.Inv.3601)

Hieratische Mumienbinden der Aset-weret, Ägypten, 4. bis 1. Jh. v. Chr. (P.Lips.Inv.3602.1-4)

Restaurierungsfall Cod.Tischendorf liv.V.1090K: Vorzustand, trocken, mit versprödeten Klebemittel (P.Lips.Inv.3600)

Restaurierungsfall Cod.Tischendorf liv.V.1090K: Ablösen des konditionierten Trägerpapiers (P.Lips.Inv.3600)

Restaurierungsfall Cod.Tischendorf liv.V.1090K:Originalrahmen, bei der sich die Rückwand durch die Wechselwirkung zwischen Fragmenten und Holz verfärbt hat (P.Lips.Inv.3600,3601,3602)

Restaurierungsfall Cod.Tischendorf liv.V.1090K: Konditionierung des Trägerpapiers (P.Lips.Inv.3600)

Restaurierungsfall Cod.Tischendorf liv.V.1090K: Reinigung auf der Kapillareinheit (P.Lips.Inv.3600)