Tiefenerschließung und Digitalisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der SLUB Dresden
Das Kooperationsprojekt der SLUB Dresden und der UBL dient der wissenschaftlichen Erschließung und vollständigen Digitalisierung der deutschsprachigen und niederländischen mittelalterlichen Handschriften der SLUB Dresden.
Der Bestand umfasst 198 Handschriften (darunter 18 Fragmente und 35 Stücke archivalischen Charakters) und zeichnet sich entsprechend seiner Herkunft aus einer fürstlichen Bibliothek durch einen sehr hohen Anteil an poetisch-literarischen, historischen, didaktischen, juristischen und fachkundlichen Handschriften aus.
Aufgrund massiver Wasserschäden aus dem 2. Weltkrieg gelten viele Handschriften als nicht oder nur bedingt benutzbar. Darüber hinaus haben die politischen und wissenschaftlichen Bedingungen seit 1945 dazu beigetragen, dass der Bestand bis heute unzureichend erschlossen und wenig erforscht ist. Ein von Franz Schnorr von Carolsfeld begonnener Kurzkatalog in 5 Bänden (1882–1923, 1986) bietet zumeist lediglich Grunddaten.
Die Kombination von Tiefenerschließung und Gesamtdigitalisierung soll nun alle erforderlichen Informationen für eine ungehinderte wissenschaftliche Nutzung der Handschriften bereitstellen.
Die Erschließung wird am Handschriftenzentrum Leipzig durchgeführt, die Digitalisierung an der SLUB Dresden.
Die Publikation der Erschließungsdaten erfolgt kontinuierlich über das zentrale Handschriftenportal Manuscripta Mediaevalia, von wo aus auch auf die Bilddaten im Präsentationssystem der SLUB verlinkt wird.
- Frank Aurich / Werner Hoffmann / Christoph Mackert, Vom Tresor in die Welt. UB Leipzig und SLUB Dresden erschließen und digitalisieren deutschsprachige Handschriften, in: BIS 1 (2008), H. 2, S. 116-119
- Werner Hoffmann, Mittelhochdeutsches und Mittelniederländisches aus Dresden, in: BIS 4 (2011), H. 1, S. 20-23