Katalogisierung der Musikhandschriften der UBL
Die Sondersammlungen der UBL beherbergen einen heterogenen Fundus an Musikhandschriften, welcher – mit Ausnahme der mittelalterlichen Manuskripte – für die Musikhandschriftendatenbank RISM (Répertoire internationale des Sources Musicales) katalogisiert wurde. Es handelt sich um etwa 570 Handschriften vorwiegend des 18. und 19. Jahrhunderts.
Der größte Teil stammt aus dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Leipzig und wurde 1970 in die damalige Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek überführt. Er umfasst den Signaturenbestand N.I. (Neues Inventar) sowie Teile des Nachlasses Franz von Holsteins (NL 273) und vereinigt rund 390 Einzel- und Sammelhandschriften. Dabei handelt es sich überwiegend um Abschriften von Opern, Liedern, Klavier- und Kammermusik des deutschsprachigen und italienischen Raumes. Wissenschaftlich von besonderem Interesse ist ein Teilbestand von N.I. mit rund 90 aufwändig gebundenen Bänden, die als Dubletten aus dem ehemaligen Bestand der Königlichen Privatmusikalien-Sammlung in Dresden ausgesondert wurden und 1853/54 als Stiftung an das neugegründete Leipziger Konservatorium gingen. 1924 musste die Einrichtung die sogenannte "Dresdner Bibliothek" auf Grund finanzieller Engpässe veräußern. Sie wurde zum größten Teil vom Freundeskreis der Leipziger Universität angekauft. Die Partituren spiegeln vor allem das Repertoire des Dresdner Hoftheaters im Zeitraum von etwa 1750–1800 wider.
Ein kleinerer Teil von rund 180 Musikhandschriften, wiederum primär Abschriften, findet sich in verschiedenen Autographenkollektionen, hauptsächlich in den Sammlungen Taut, Kestner, Nebauer und im Nachlass der Musikerfamilie Klengel (NL 252/253). Die Handschriften sind nachgewiesen in der RISM-Datenbank.