Mittelalterliche Handschriften mit dem Leipziger Handschriftenzentrum verstehen lernen
Nachricht vom 5. September 2022
Das Leipziger Handschriftenzentrum nimmt uns in einem neuen Video (YouTube) mit auf seinen Weg bei der Entschlüsselung von mittelalterlichen Handschriften. Mittelalterliche Handschriften sind nicht wie heutige Bücher, sondern verschwiegen: Nur selten geben sie ausdrücklich an, wann und wo ein Codex entstand, für wen er geschrieben wurde und warum.
Um diese Geheimnisse zu entschlüsseln und eine Handschrift angemessen zu verstehen, gibt es eigene Verfahren aus den Bereichen Paläographie, Wasserzeichenkunde, Buchmalerei, Schreibsprachenbestimmung oder Einbandkunde. Auch ein vertieftes Wissen in den verschiedenen historischen Fachwissenschaften und Philologien ist wichtig, um Ergebnisse richtig zu interpretieren und zu kontextualisieren. Das Team des Handschriftenzentrums an der Universitätsbibliothek Leipzig gibt in diesem Video auf anschauliche Weise Einblick in die einzelnen Schritte, die bei der Erschließung einer Handschrift durchlaufen werden. Es vermittelt einen Eindruck von Struktur und Arbeitsweisen eines Handschriftenzentrums und zeigt, wie die alten Manuskripte in die digitale Welt gelangen. Im Video wird deshalb auch deutlich, dass die digitale Komponente bei der Handschriftenerschließung und Bereitstellung nicht mehr wegzudenken ist.
Das Leipziger Handschriftenzentrum ist eines von sechs Handschriftenzentren in Deutschland. Als Service- und Kompetenzeinrichtungen sind sie maßgeblich an der Erschließung und Digitalisierung der handgeschriebenen Bücher des Mittelalters und der Frühen Neuzeit beteiligt.
Das Video entstand anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Leipziger Handschriftenzentrums. Es wurde finanziert mit freundlicher Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Video: Lukas Schroll, Lichtfrei Media (2022)